Donnerstag, 16. September 2010

Vorschau Troppo Sprint Tri und Human Capital Team Tri


Über das kommende Weekend(18. +19 September) findet hier in Townsville der Triathlon Festival statt. Klar, lassen wir uns das nicht entegehen und werden bei beiden Rennen an den Start gehen. Der Troppo Triathlon zieht mit einem Gesammt-Preisgeld von 10'000 $AUD Nationale Triathleten von hohem Niveau an. Unser Ziel ist es, im Rennen unserer jeweiligen Kategorie, eines der vorderen Ränge zu belegen. Vielleicht reicht es sogar für den Age-Group Sieg aus.
Nach mehreren Wochen harter Belastung haben wir diese Woche die Umfänge drastisch heruntergefahren, dafür die Intensität erhöht. Wir sind bestimmt nicht ausgeruht, aber guter Dingen dass unsere Form für ein gutes Resultat ausreichen sollte.




Nach dem morgigen Rennen werden wir noch 2.5 Stunden auf dem Rad die Beine ausfahren.

Am Sonntag stellen wir dann ein Team am Human Capital Team Triathlon in der Mixed Kategorie. Ich werde das Schwimmen(400 m) und das Laufen (4 km) absolvieren, Sherry wird versuchen auf dem Rad (16 km) Alles zu geben. Ein Sieg sollte machbar sein, aber wir wissen noch nicht wer unsere Konkurrenz sein wird. Auch hier sind attraktive Bargeld/Preise zu gewinnen. Für uns Ironman Athleten ist dann der sportliche Tag noch nicht zu Ende. am Nachmittag werden wir noch ein 45-minütiges Schwimm training absolvieren und ein 90 minuten Longjogg anschliessen...

Heute Abend werden wir einen Sport-Reporter des Townsville-Bulletin(Bully) treffen, der eine Reportage, mit einem Ausblick auf die Ironman WM in Hawaii, über uns machen will. So, wie ihr lasen könnt, steht uns spannendes und anstengendes Wochenende bevor ;-)

We keep you posted, Mic & Sherry

Sonntag, 5. September 2010

70.3 IM Capricorn Resort, Yeppoon QLD

Nur 2 Wochen nach dem Züri Tri und 5 Wochen nach dem IM Frankfurt, gab ich meinen Debut auf der Halb-Distanz 70.3 hier in Australien. Der Halb-Ironman in Yeppoon ist das erste grosse Rennen nach dem Australischen Winter (eigentlich ist es immer noch Winter aber halt anders als in der Schweiz...) und zugleich wurden bei diesem Rennen die Langdistanz Meisterschaften für Queensland ausgetragen.

Die Reise von Townsville zum Capricorn Resort ist kein Weltuntergang. 1 Stunde Flug nach Rockhampton, dass wie Townsville ebenfalls an der Australischen Ostküste liegt, aber südlicher. Danach ist ein 50-minütiger Bustransfer zum Resort zu absolvieren, dass rund 10 km ausserhalb von Yeppon liegt. Das ganze Rennen findet im und rund um das Ressort statt. Die meisten Startenden haben einen Unterkunft im Ressort gebucht, so auch wir. Das ganze ist somit sehr gut überschaubar. Man fällt quasi aus dem Bett und landet in der Wechselzone. Verschiedene Restaurants ermöglichen eine grosse Auswahl an Essmöglichkeiten. Das Japanische Restaurant "Tsuruja" ist sehr empfehlenswert und bekannt für sensationneles Sushi.

Die Temperaturen in Yeppon sind am frühen Morgen und ab 16 Uhr zeimlich kühl (12-13 Grad). Im Tagesverlauf erreicht das Quecksilber, trotz steiffer Brise, die 27-28 Grad so auch am Renntag. Aber nun erst schön der Reihe nach.

Nach einer späten Ankunft und einem exquisiten Shushi Dinner entscheiden wir uns erst am morgen die Velos zusammenzubauen. Wir erlauben uns am nächsten Tag auszuschlafen. Nach Frühstück und Rad-Zusammenbau machen wir uns auf zu einer Rad-Runde auf der Radstrecke.

Man kommst sich vor wie im Schüttelbecher, aber die Strecke scheint schnell zu sein. Zurück in der Unterkunft schnüren wir die Laufschuhe und laufen 5 km der Laufstrecke ab. Die Beine fühlen sich gut an. Ich hoffe das bleibt so. Das warm-up Training ist noch nicht vorbei: Der Strand schaut sehr einladend aus und das Wasser ebenfalls. Rein in den Wetsuit und rein in die Fluten.. Es ist herrlich aber es hat ein sehr zügige Strömung. Für Sherry war es das erste Wetsuit-Schwimmtraining seit dem IM Port Macquire im April, denn in Townsville ist das Wasser zu warm für Wetsuit, selbst im "Winter".

Der Rest des Tages wird mit Startunterlagen abholen, Ausstellung anschauen, Rennvorbereitung und Faulenzen verbracht. Das Racebriefing ersparen wir uns und sind dann auch schon bald beim Nachtessen im "The Lagoon". Gute Pasta und ein Steack sollen es für den morgigen Tag richten.

Es ist 4 Uhr morgens als die erste Lage Sonnencréme eingerieben wird, danach gehts zum Frühstück. Ich dachte die erste Schlacht findet beim Schwimmstart, aber da habe ich mich wohl geirrt. Was passiert wenn 500 hungrige Triathleten zeitgleich zum Frühstücks-Buffet wollen? Richtig: Gaaanz schnell ist bereits alles wieder leer... Wie beim Schwimmen heisst es auch hier sich aus dem Getümmel herauszuhalten. Die Taktik heisst entweder als erster zum Buffet zu stürmen, oder geduldig warten bis die Horde wilder Triathleten die Erste Ladung abtransportiert und vertilgt hat. Wir entscheiden uns zurückzuhalten, was definitiv mehr Zeit braucht aber dafür stressloser ist. Nach dem Frühstück gehts kurz zurück ins Zimmer für die 2 Lage Sonnencréme und dann gleich um die ecke zum Check-In. Das schöne hier ist, dass man nach dem Check-In nochmals ins Zimmer gehen kann und die Beine vor dem Rennen nochmals hochlagern kann.


Zum Schwimmstart muss man, ab Schwimmaustieg, 1.7 km laufen. Imposant wenn rund 700 mehrhetlich Schwarz-bekleideten AthletInnen wie Pinguine dem Strand entlang spazieren.

Der Schwimmstart findet in Wellen statt. Zuerst die Open Kategorie (PRO's), 10 Minuten später die Frauen bis 39 Jahre, 5 minuten später die restlichen Frauen mit Sherry. Sie möchte heute wiederum Ihre Age-Group gewinnen, ist aber zufrieden wenn sie das Podest schafft. Wir werden sehen.. Mein Start ist 30 Minuten nach Sherry an der Reihe. Ich bin gespannt ob es mir geling sie einzuholen, wird wohl aber knapp werden denn sie ist gut in form. Es ist ein Beachstart und weil es relativ seicht ist, geht es relativ lange bis man endlich Schwimmen kann. Neo ist erlaubt, bei angenehme 21 Grad Wasser-Temperatur. Von den Rund 100 Athleten meiner Kategorie komme ich als 4. um die erste Boje. Ich kann mich mehr oder weniger bis km 1 in Tuchfühlung mit Spitze halten, danach muss ich leider etwas abreissen lassen und zurücknehmen.. Als 8. komme ich mit 32 minuten aus den Fluten. Eine langsame Zeit aber wenn man nur knappe 3 Minuten auf die Pro-Spitze verliert, liegt dass im Rahmen. Das Wasser war übrigens zeimlich wellig und wir hatten mit einer starken Gegenströmung zu kempfen. Der Schwimmausstieg ist auch nicht Ohne. Durch die Ebbe musste man sehr lange laufen, zudem gilt eine äusserst steile Sandüne zu bezwingen.

Einmal mehr verhaue ich den Wechsel (was ist bloss los mit mir) und schon befinde ich mich auf dem auf 5 Runden zu bezwingenden Radparcour. Die Strecke ist topographisch nicht sehr anspruchsvoll, aber der extrem rauhe Asphalt und der sehr starke Wind fordern Material und Athlet. Ich kann mich schnell in ein guter Rythmus fahren und überhole Athleten um Athleten, schon bald befinde ich mich auf dem 3. Platz. bei einem Blick nach hinten glaube ich nicht richtig zu sehen. Ich habe rund 30 Athleten in meinem Windschatten und natürlich haltet nicht einer die Windschatten Regel ein. Schiedsrichter sind zwar vorhanden, aber es scheint keinen von ihnen gross zu kümmern dass hier Regelwiederig gefahren wird. Jedenfalls habe ich in den 3 Penaltyboxen während dem ganzen Rennen nur 1. Frau eine Strafe absitzen gesehen. Sehr ernüchternd...

Wie auch immer, am Wendepunkt versuche ich die Gruppe zu sprengen, aber keine 5 km später hängt die gesammte Gruppe wieder an meinem Hinterrad. Einer scheint auch gute Beine zu haben und löst mich hie und da bei der Führungsarbeit ab. Ich spreche mich kurz mit ihm ab und dann versuchen wir ein Attacke zusammen. Meine Schützenhilfe hat kurz darauf defekt und die Gruppe ist kurz darauf wieder am angestammten Ort. Es ist zum verzweifeln. Kaum ist ein Schiedsrichter in der nähe, schieben sich ein paar dieser Idioten vor mich, natürlich direkt vor mir, so dass ich selbst ein Strafe riskieren muss. Der Taktiker würde sich nun ans Ende des Feldes zurückfallen lassen und die Körner für das Laufen aufsparen. Ich fühle mich aber gut und versuche mehrmals nach dem Motto" steter Tropfen ölt den Stein" wegzufahren. In der letzten Runde schliesslich gelingt es mir weg zu kommen am letzten Wendepunkt habe ich rund 1 Minute auf die Gruppe herasugefahren.

T2 gelingt mir bedeutend besser als T1 und ich mach mich auf den abschliessenden 21 km Lauf. Die Laufstrecke ist 3 Mal zu absolvieren und führt zuerst durch die Pool-Landschaft des Ressorts, danach run 2.5 km über geteerte Strassen, bis man in einen schmalen Waldweg einbiegt. Dieser ist mit Wurzeln, kleinen und grösseren (stolper-)Steinen und Sandpartien bestückt. Die leicht wellige Strecke führt gegen Schluss über den Golfplatz des Ressorts und ist definitv keine ultraschnelle Strecke. Ich bin leider an diesem Tag auch nicht ultraschnell. Starte den Lauf eigentlich sehr konservativ mit einem 4.50 Schnitt der schon bald auf einen 5min + Schnitt verlangsamt werden muss. Ich fühle mich schwer und ausgelaugt und habe aüsserst Mühe tief einzuatmen. Ich werde vorzu von Athletinnen und Athleten überholt was für meine angschlagene Moral suboptimal ist. Die 2 Runde trabe ich so dahin und ich habe irgendwie bereits resigniert. Plötzlich aber, fühle ich mich zu beginn der 3. Runde wieder besser und kann meine Pace wieder erhöhen. Schon überhole ich wieder Athleten die mich zuvor passiet hatten. Die letzten 3 km laufe ich mit einem 4.30er Schnitt und hoffe dass ich meine PB von Rapperswil (4:44:12) schlagen kann. Es reicht am Schluss knapp nicht und ich bleibe 20 Sekunden über meine PB;-((

Ich bin im Ziel fix und fertig aber zum Glück ist Sherry da und wartet mit einem kühlen Tuch auf mich. Sie hat am Schluss 4 Minuten ins Ziel gerettet und hat den guten 3. Platz in der Age-Group und den Silbermedaille in der Queensland-Langdistanz Meisterschaft erreicht.

Ich werde 62. Overall , 11. in der Kategorie und zu meiner Überraschung hole ich die Bronze-Medaille der Queensland Langdistanz-Meisterschaften und die mit 10 Sekunden Rückstand auf den 2. Platz. Das Niveau war extrem hoch und wird dadurch bezeugt dass die ersten 6 Plätze von ehemaligen Pro's beglegt sind.
Das Rennen wurde bei den Männern von Peter Schockman in 4h04 und bei den Frauen von Carrie Lester in 4h23 gewonnen.

Nach der Zeil Durchquerung fängt dann die grosse Party an. Die AthletInnen kühlen sich im Pool ab, trinken Bier (ja, wir haben uns auch 1 oder 2 gegönnt) essen Pizza und Eiscrème.. Nach der Siegerehrung am späteren Abend und dem Nachtessen (wir haben uns den Japaner) reingezogen wird am Abend im grossen Stil Karaoke gesungen und gefeiert... Die Aussies sind halt immer in Party-Laune;-)
Fazit: Das Rennen ist gut organisiert und die Tatsache, dass alles Zentral im Ressort ist ein grosser Pluspunkt. Als grosser Minuspunkt muss ich leider die ganze Windschattenfahrerei und die mangelnde Regelumstezung der Schiedrichter taxieren. Nicht desto Trotz ist die Reise nach Yeppoon für die Teilnahme am Capricorn 70.3 IM durchaus empfehlenswert.

Wir haben uns den Montag im Ressort gegönnt, den unser Flug nach Townsville war erst am späten Abend. Das war auch gut so, denn mit dem Abschluss des Rennen beginnt die letzten Vorbereitungs-Phase für Hawaii. Diverse längere Trainings erwarten uns in den kommenden Wochen und in den letzten 4 Wochen wird der Umfang zu Gunsten von Tempo-Härte reduziert.
Am 18. +19. September finden hier in Townsville 2 Sprinttriathlons statt. Am Samstag werden Sherry und ich im Einzelsprint starten und am Sonntag findet ein Teamtriathlon statt. Ich werde das Schwimmen und das Laufen absolvieren und Sherry wird auf dem Rad ihr bestes geben. Wir freuen uns darauf und sind gespannt auf unsere Resultate.

We keep you posted! Cheers, MIC& SHERRY